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Psychotherapie

Psychotherapie bedeutet wörtlich übersetzt „Behandlung der Seele“ bzw. Behandlung von seelischen Problemen. Therapie soll die Menschlichkeit in den Mittelpunkt stellen, soll mit der Grundlage einer kooperativen und vertrauensvollen Beziehung Raum zur Kommunikation, zum Wachsen, zum Entwickeln von Lösungen geben. Getragen von einer respektvollen und wertschätzenden Grundhaltung werden meine Patienten in ihren Entwicklungsmöglichkeiten und Anliegen bestmöglich begleitet und gefördert. Jeder soll in seinen individuellen Fähigkeiten und Ressourcen wachsen.

Die Vertraulichkeit ist gegeben, da ich als Psychotherapeutin der ärztlichen Schweigepflicht unterliege (§ 203 StGB).

Die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie


Die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie betrachtet Krankheitssymptome als Folge von aktuellen Konflikten in Beziehungen oder von nicht bewältigten Beziehungserfahrungen und Konflikten aus früheren Lebensphasen. Diese Konflikte und Erfahrungen können das spätere Leben bestimmen und psychische Erkrankungen zur Folge haben. Ziel der Behandlung ist es, die zugrunde liegenden, unbewussten Motive und Konflikte der aktuellen Symptome zu erkennen und sich mit diesen auseinanderzusetzen. Patienten und Patientinnen werden in der Psychotherapie dabei unterstützt, durch Einsichten in die Zusammenhänge und Ursachen der aktuellen Symptome, Veränderungen im Erleben oder Verhalten zu erreichen.

Die Rolle des Therapeuten
In der tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie übernimmt der Therapeut die Rolle eines Begleiters und Unterstützers im Prozess des Verstehens und Erkennens. Im Gegensatz zu anderen Therapieformen, bei denen konkrete Ratschläge und Handlungsanweisungen gegeben werden, steht hier das gemeinsame Erforschen und Verstehen der inneren Konflikte im Vordergrund. Der Therapeut hilft den Patienten, Einsichten in ihre unbewussten Motive und Konflikte zu gewinnen, die ihre aktuellen Symptome beeinflussen. Diese Einsichten sollen dann zu einer Veränderung im Erleben und Verhalten führen.

Anforderungen an Kinder, Jugendliche und Eltern
Für eine erfolgreiche tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie ist es wichtig, dass Kinder, Jugendliche und ihre Eltern Offenheit und Bereitschaft zur Selbstreflexion mitbringen. Die Patienten sollten motiviert sein, sich mit ihren inneren Konflikten auseinanderzusetzen und diese im therapeutischen Setting zu erkunden. Auch die Eltern spielen eine wichtige Rolle, indem sie den therapeutischen Prozess unterstützen und bereit sind, an gemeinsamen Sitzungen teilzunehmen, wenn dies notwendig ist. Eine vertrauensvolle und stabile therapeutische Beziehung ist grundlegend für den Therapieerfolg.

Unterschiede zwischen tiefenpsychologisch fundierter Psychotherapie (TP) und Verhaltenstherapie (VT)
Die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie und die Verhaltenstherapie unterscheiden sich in ihrem theoretischen Ansatz und ihrer methodischen Vorgehensweise:

1. Theoretischer Ansatz:

    • TP: Fokussiert auf unbewusste Konflikte und deren Wurzeln in der frühen Kindheit sowie aktuellen Beziehungserfahrungen.
    • VT: Konzentriert sich auf das Erkennen und Verändern von dysfunktionalen Gedanken und Verhaltensmustern im Hier und Jetzt.

2. Methodik:

    • TP: Der Therapeut und der Patient arbeiten gemeinsam daran, die tieferliegenden Ursachen der Symptome zu verstehen. Es werden selten direkte Ratschläge gegeben; der Fokus liegt auf dem Verstehen und der Bearbeitung von unbewussten Konflikten.
    • VT: Der Therapeut gibt oft konkrete Anweisungen und Hausaufgaben, um spezifische Verhaltensänderungen zu fördern. Techniken wie Exposition, kognitive Umstrukturierung und Verhaltensmodifikation werden eingesetzt.

3. Zielsetzung:

    • TP: Ziel ist ein tiefes Verständnis und eine langfristige Veränderung durch Einsicht in unbewusste Motive und Konflikte.
    • VT: Ziel ist eine schnelle und direkte Linderung der Symptome durch gezielte Verhaltens- und Denkänderungen.

Beide Therapieformen haben ihre eigenen Stärken und können je nach individuellen Bedürfnissen und Problemen der Patienten eingesetzt werden. Die Wahl der Therapieform sollte in Absprache mit einem erfahrenen Therapeuten erfolgen, um die bestmögliche Unterstützung zu gewährleisten.

Spieltherapie

Spieltherapie ist eine spezielle Form der Psychotherapie, die vor allem bei Kindern angewendet wird. Sie nutzt das natürliche Spielverhalten der Kinder, um ihnen zu helfen, ihre Emotionen auszudrücken, Konflikte zu bearbeiten und ihre sozialen Fähigkeiten zu verbessern.

Warum Spieltherapie?

Ein häufiger Einwand von Eltern lautet: „Spielen kann ich auch zu Hause mit meinem Kind.“ Während Spielen zu Hause wichtig und wertvoll ist, unterscheidet sich die Spieltherapie durch die strukturierte und therapeutische Herangehensweise, die von einem ausgebildeten Therapeuten geleitet wird. Hier einige wesentliche Unterschiede und Vorteile der Spieltherapie:

1. Therapeutische Expertise:
Der Therapeut ist speziell geschult, um die symbolische Bedeutung des Spiels zu erkennen und zu interpretieren. Er kann Verhaltensmuster, emotionale Konflikte und unbewusste Themen identifizieren, die im Spiel zum Ausdruck kommen.

2. Sicherer Raum:
Die Spieltherapie bietet einen sicheren und geschützten Rahmen, in dem Kinder ihre Gefühle und Ängste frei ausdrücken können, ohne Angst vor Bewertung oder Bestrafung.

3. Gezielte Intervention:
Der Therapeut kann gezielte Interventionen einsetzen, um dem Kind zu helfen, bestimmte Probleme zu bearbeiten. Dies kann durch bestimmte Spiele, Rollenspiele oder kreative Aktivitäten geschehen.

4. Förderung der Selbstregulation:
Durch das Spiel lernen Kinder, ihre Emotionen zu regulieren, Problemlösungsfähigkeiten zu entwickeln und ihre sozialen Interaktionen zu verbessern.

Was sollten Kinder, Jugendliche und Eltern mitbringen?

Für eine erfolgreiche Spieltherapie ist es wichtig, dass sowohl das Kind als auch die Eltern offen und bereit für den therapeutischen Prozess sind. Das Kind sollte in der Lage sein, regelmäßig an den Sitzungen teilzunehmen und sich im Spiel auszudrücken. 

Unterschiede zur Spielzeit zu Hause

Während das Spielen zu Hause wichtig für die Bindung und die Entwicklung des Kindes ist, bietet die Spieltherapie eine tiefergehende, therapeutische Dimension. Zu Hause mag das Spiel eher unstrukturiert und frei sein, während in der Spieltherapie gezielte therapeutische Ziele verfolgt werden. Der Therapeut nutzt das Spiel, um dem Kind zu helfen, spezifische emotionale und psychologische Herausforderungen zu bewältigen.

Durch die Spieltherapie können Kinder in einem geschützten Rahmen ihre inneren Konflikte bearbeiten und emotionale Heilung erfahren. Eltern können durch die Zusammenarbeit mit dem Therapeuten lernen, die emotionale Welt ihres Kindes besser zu verstehen und zu unterstützen.

Was Psychotherapie nicht ist

Psychotherapie ist eine wirksame Methode zur Behandlung psychischer und emotionaler Probleme, aber es ist wichtig zu verstehen, was sie nicht ist, um realistische Erwartungen zu haben.

1. Kein Wundermittel:

Psychotherapie ist kein Allheilmittel, bei dem alle Symptome sofort und vollständig verschwinden. Es erfordert Zeit, Geduld und aktive Mitarbeit des Patienten. Veränderungen und Verbesserungen geschehen oft schrittweise.

2. Keine sofortige Lösung:

      • Während einige Patienten bereits nach wenigen Sitzungen positive Veränderungen bemerken können, dauert es bei anderen länger, bis spürbare Fortschritte erzielt werden. Der therapeutische Prozess kann mehrere Monate oder sogar Jahre in Anspruch nehmen, je nach Art und Schwere der Probleme.

3. Keine passiven Heilung:

    • Psychotherapie ist ein aktiver Prozess, der Engagement und Anstrengung seitens des Patienten erfordert. Es geht nicht nur darum, den Therapeuten zuzuhören, sondern auch darum, selbstreflexiv zu sein, neue Einsichten zu gewinnen und diese im Alltag umzusetzen.


4. Keine Universallösung
:

    • Nicht jede Therapieform ist für jeden Patienten geeignet. Manchmal bedarf es verschiedener Ansätze oder einer Kombination von Therapien, um die bestmögliche Unterstützung zu bieten. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Patient und Therapeut ist notwendig, um die richtige Methode zu finden.


5. Keine Garantie auf Heilung
:

    • Wie bei jeder medizinischen oder psychologischen Behandlung gibt es keine Garantie auf vollständige Heilung. Die Wirksamkeit der Psychotherapie hängt von vielen Faktoren ab, einschließlich der Art der Störung, der Behandlungsbereitschaft des Patienten und der Qualität der therapeutischen Beziehung.


6. Nicht nur Gespräch
:

    • Psychotherapie umfasst weit mehr als nur Gespräche. Je nach Methode können kreative Ansätze wie Kunst-, Musik- oder Spieltherapie integriert werden. Auch Verhaltensübungen, Rollenspiele und andere Techniken können Teil der Therapie sein.


Wichtig zu wissen

Es ist wichtig, mit realistischen Erwartungen in die Psychotherapie zu gehen. Erfolge und Fortschritte können individuell unterschiedlich sein. Eine offene und ehrliche Kommunikation mit dem Therapeuten über Erwartungen und Ziele der Therapie ist entscheidend, um den bestmöglichen Nutzen aus der Behandlung zu ziehen.